„Mir han gespielt am liebschte nur im Dreck“ – Dieser alte Schlager der Sängerin Anne-Karin hätte der passende Titelsong für das Jugendlager und den Landeswettkampf der THW-Jugend Saarland sein können. Denn tagelanger Regen hatte den Rasen auf dem Sportplatz der Edith-Stein- Schule in Friedrichsthal aufgeweicht und nachdem hier über 400 Jugendliche und Betreuer aus 20 saarländischen THW-Ortsverbänden ihre Zelte aufgebaut hatten, war auf dem Gelände von grünem Gras bald nichts mehr zu sehen. Knöcheltiefer Schlamm und Matsch konnten den Spaß unserer Jugendlichen während der 4 Lagertage aber nicht wirklich trüben.
Eingebettet in das Landesjugendlager war der Landeswettkampf der THW-Jugendgruppen, der am Samstag (01.06.) am Marktplatz in Friedrichsthal ausgetragen wurde. Da die Wettkampfbahnen ebenfalls auf einer Rasenfläche aufgebaut waren, fand man hier bald ähnliche Bedingungen vor. Doch davon lassen sich „echte THWler“ aber nicht aus der Fassung bringen.
Insgesamt 10 Mannschaften traten zu dem Wettkampf an. Saarwellingen war als einziger Ortsverband mit zwei Mannschaften am Start, wobei „Saarwellingen 2“ zugleich das mit Abstand jüngste Wettkampf-Team stellte. Dass das THW Saarwellingen bei der Jugend personell „aus dem Vollen“ schöpfen kann, ist nicht zuletzt ein Beweis für die gute Jugendarbeit in unserem Ortsverband.
Der Wettkampf bestand aus einer abwechslungsreichen und anspruchsvollen Kombination von insgesamt 11 Aufgaben, bei denen sowohl Schnelligkeit und Geschick als auch fachtechnisches Können gefragt waren. Passend zur Geschichte der Ausrichtergemeinde Friedrichsthal waren die Wettkampfaufgaben an Themen aus dem „Kohlebergbau“ angelehnt. So mussten z.B. eine Lore gebaut , Kohle „gefördert“ und ein „Stollen“ mit Abstütz-Elementen ausgesteift werden. Die Erstversorgung und Rettung einer verletzten Person, Beleuchtung der Einsatzstelle sowie Bau einer Seilbahn und einer Sitzkombination gehörten ebenfalls zu den Wettkampfaufgaben. Sieger war die Mannschaft, die alle Aufgaben am schnellsten erledigen konnte. Fehler in der Aufgabenausführung wurden mit Zeitstrafen geahndet. Als Sollzeit für den Wettkampf waren 90 Minuten angesetzt.
Gleich im ersten Durchgang durften unsere Jüngsten gegen die Mannschaft aus Sulzbach antreten. Angefeuert von Eltern, Freunden und Verwandten, die zahlreich als „Schlachtenbummler“ erschienen waren, legten sie eine tolle Vorstellung hin. Mit einer Zeit von 47:19 Min unterboten sie die Sollzeit deutlich und ließen auch den Gegner aus Sulzbach hinter sich. Auch St. Ingbert konnte in einem späteren Durchgang dieses Ergebnis nicht unterbieten, so dass am Ende der hervorragende 8. Platz belegt wurde.
Das Team „Saarwellingen 1“ war im vierten und letzten Durchgang an der Reihe. Von Anfang an war klar, dass in diesem Durchgang der Gesamtsieg ausgemacht wird. Gegner waren die Mannschaften aus Freisen und St. Wendel. Von Anfang an entwickelte sich ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen. Mit einer Fabelzeit von 26:04 Minuten waren die Jugendlichen aus Freisen am Ende am schnellsten. Aber mit nur etwas mehr als 1 Minute Rückstand lieferten auch unsere Jugendlichen ein überragendes Ergebnis ab. Mit deutlichem Vorsprung von fast 10 Minuten zum Drittplatzierten St. Wendel konnte somit in der Endabrechnung der zweite Platz und damit die „Vize-Saarlandmeisterschaft“ erreicht werden. Auch wenn direkt nach dem Wettkampf bei einigen noch etwas Enttäuschung über den verpassten Sieg, der zur Teilnahme am Bundesjugendwettkampf berechtigt hätte, zu spüren war, machte sich spätestens bei der Siegerehrung, die im Beisein zahlreicher Vertreter aus der Bundes- und Landespolitik durchgeführt wurde, Freude und Stolz auf das Erreichte breit.
Ein Dankeschön an dieser Stelle an die Jugendbetreuer Enrico Scibetta und Mark-Oliver Wilhelm und die zahlreichen Helfer unseres Ortsverbandes, die an der Wettkampfvorbereitung mitgewirkt haben oder sich als Betreuer während des Jugendlagers bzw. als Schiedsrichter während der Wettkämpfe engagiert haben.